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Es begann als One-Woman-Show!

Gast unseres AUDIOVERSUM-Expertentalks ist diesmal Sabine Bonora. Sie ist Leiterin der Abteilung „International Conference Management“, Health Managerin bei MED-EL und eine der Vortragenden beim monatlich stattfindenden „New Hire Training“ im AUDIOVERSUM. Dieses Training ist eine Art Einführungsveranstaltung für alle neuen MitarbeiterInnen bei MED-EL. An diesem Tag erhalten sie bei uns im Science Center einen Überblick über die unterschiedlichen Abteilungen und Arbeitsbereiche des Innsbrucker Familienunternehmens. Vor ihrem Vortrag konnte ich Sabine Bonora noch ein paar Fragen stellen.

Sabine, du gehörst ebenfalls zu den Pionieren bei MED-EL, zu den MitarbeiterInnen der ersten Stunde. Kannst du uns darüber erzählen, wie du damals zu MED-EL kamst, welcher Berufsweg ging dem voraus?
Es ist schon so lange her, dass ich mich fast nicht mehr erinnern kann (lacht). Ich hatte damals bei einer Rechtsanwaltskanzlei gearbeitet und später bei einem großen Energieversorger in Tirol. Es war ein klassischer Beamtenjob, der mir schnell zu einseitig wurde. Mit 19 arbeitete ich dann ein Jahr als Au-Pair in Kalifornien. Mit dieser ersten, längeren Auslandserfahrung begann meine Faszination für das Reisen, andere Menschen und Kulturen kennen zu lernen.
Mein persönlicher Plan nach meiner Rückkehr war ein halbes Jahr zu jobben, um dann wieder ins Ausland gehen zu können. Meine Mutter hat dann zufällig die Anzeige der damals noch kleinen Firma MED-EL gelesen, wo eine persönliche Assistentin für Inge Hochmair (CEO) gesucht wurde. Ich habe mich beworben und wurde prompt eingestellt, obwohl ich noch kaum Erfahrung mitgebracht habe. Als ich Inge Jahre danach einmal darauf angesprochen habe, wieso sie mich eingestellt hat, meinte sie, dass ihr auffiel, dass ich schnell denken kann.  

Wie ging es dann in der Firma für dich weiter?
Wir waren damals ein sehr kleines Team mit in etwa 13 Mitarbeitern. Innerhalb kürzester Zeit habe ich begonnen Konferenzen und Workshops vorzubereiten. Mein erster Kongress war dann in Melbourne, Australien, was mir mit meinen damaligen Reisevorstellungen sehr entgegengekommen ist. Als persönliche Assistentin von Inge erhielt ich in alle Bereiche einen guten Einblick. Von der individuellen Anpassung der Implantate über Operationen, hatte ich auch sehr engen Kontakt zu den ersten Kunden von damals. Mittlerweile sind viele von ihnen zu Freunden geworden. Die Arbeit an den internationalen Kongressen wurde immer umfangreicher und irgendwann war klar, dass es nicht bei einer One-Woman-Show bleiben konnte. Ich gab meinen Assistentenjob auf und die Abteilung Internationales Konferenzmanagement wurde gegründet. Mittlerweile sind wir 16 Leute, die sich um die internationalen Kongresse und Workshops kümmern.

Wie viele dieser Kongresse finden normalerweise statt?
Zumeist 10 bis 15 pro Jahr, zusätzlich zu den Workshops, wo wir maßgeschneiderte Tagesprogramme und Schulungen für unsere Area Manager in allen Teilen der Welt anbieten. Ich persönlich finde die Workshops interessanter, hier haben wir mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Pandemie und die fortschreitende Digitalisierung haben auch das Konferenzmanagement in den letzten Jahren geprägt und verändert. Wie hat sich das auf deine Arbeit ausgewirkt?
Also bei uns war das eine 100%ige Umwälzung. Von on-site, also viel Kundenkontakt, auf Zero. Wir haben komplett auf online umgestellt. Mein Team und ich haben sehr schnell reagiert und ein eigenes Online-Studio eingerichtet, wie bei einer richtigen Fernsehproduktion. Wir mussten technisch viel dazulernen. Eins zu eins ummünzen kann man diese Workshops allerdings nicht. Die Programmgestaltung und auch das Meeting-Design sind komplett anders. Gerade wenn es um das Thema Netzwerken geht, das meiner Meinung nach online nicht funktioniert. Wissen kann online gut vermittelt werden, allerdings auch nicht in dem zeitlichen Ausmaß. Hier ist immer wichtig jemanden zu haben, der beobachtet, wie lange die TeilnehmerInnen online noch aufmerksam dabei sind, vor allem wenn über 100 Personen zugeschalten sind.

Was ist dir wichtig, den neuen MED-EL-MitarbeiterInnen beim New-Hire-Training mitzugeben?
Mein Teil bei dieser Einführungsveranstaltung betrifft die MED-EL Personality, mit der ich mich durch meine langjährige Erfahrung gut identifizieren kann. Die Werte, die wir als Team und in unserer Arbeit leben möchten. Hier spielt die Leidenschaft, die uns in unserer Arbeit begleitet – Menschen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen – eine große Rolle. Dazu kommt, dass hier am Standort Innsbruck über 50 verschiedene Nationalitäten zusammenarbeiten. Ich spreche darüber, wie gute Interkulturalität im Arbeitsprozess gelingen kann. Als Health Managerin bin ich auch für die betriebliche Gesundheitsvorsorge zuständig. Wir haben ein vielfältiges Programm an Aktivitäten und Sportgruppen wie Klettern, Skitouren, Langlaufen, Sport- und Radtreffs, Tennis oder Volleyball. Es geht auch darum, möglichst viele MitarbeiterInnen abzuholen, nicht nur jene, die bereits sportlich aktiv sind. Auch unsere interkulturellen Kochabende sind toll, da versuchen wir die MitarbeiterInnen mit ihren unterschiedlichen, kulturellen Hintergründen einander näherzubringen.

Im AUDIOVERSUM erhalten die neuen KollegInnen auch eine Führung durch all unsere Ausstellungsbereiche. Gibt es ein Exponat oder eine Ausstellung, die du besonders gerne magst?

Erst vorhin habe ich erfahren, dass das AUDIOVERSUM nächstes Jahr bereits sein 10jähriges Bestehen feiert. Wow, das war mir gar nicht bewusst, dass es das bereits so lange gibt. Ich war von Anfang an von der Idee des High-Tech-Museums begeistert, beim ABENTEUER HÖREN finde ich die Station HAARZELLENMUSIK ganz toll umgesetzt.

Auch das Konzept der wechselnden Sonderausstellungen – ergänzt um die Kunst – finde ich großartig. Ich liebe Musik, daher war meine persönliche Lieblingsausstellung die „Vinyl“-Ausstellung – da konnte ich Stunden darin verbringen.

Das Interview führte Michaela Pletzer.

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